[578] Perdikkas, 1) Name mehrerer mazedon. Könige, von denen der erste, ein Heraklide, um 700 v. Chr. das mazedonische Reich gründete. P. II., Sohn Alexanders I., nach dem er um 454 zuerst nebst seinen Brüdern Alketas und Philippos, 436 allein den Thron bestieg, benutzte während des Peloponnesischen Krieges klug die Zerwürfnisse Athens und Spartas und machte dadurch Mazedonien von athenischem Einfluß frei. Er starb 413. Ihm folgte auf dem Thron Mazedoniens sein natürlicher Sohn Archelaos. P. III., der zweite Sohn des Amyntas II., regierte 365360, nachdem er seinem Vormund und Reichsverweser Ptolemäos die Herrschaft entrissen, fiel aber in einer Schlacht gegen die Illyrier. An Stelle seines Neffen Amyntas III. bestieg 359 sein jüngerer Bruder, Philipp II., den Thron.
2) Feldherr Philipps und Alexanders d. Gr., der sterbend ihm seinen Siegelring als Zeichen des Vertrauens übergab. Von den versammelten Feldherren 323 zum Vormund des von Roxane zu erwartenden Sprößlings und zum Reichsverweser ernannt, entfernte P. die Großen, von denen er am meisten zu befürchten hatte, durch Verleihung wichtiger Satrapien von Babylon und blieb hier allein bei Arrhidäos und Roxane. Doch konnte er seine Stellung nicht lange behaupten. Antigonos, von ihm vertrieben (322), weil er seinem Befehl, Eumenes zur Eroberung von Paphlagonien und Kappadokien behilflich zu sein, nicht nachkam, verbündete sich mit Antripatros von Mazedonien und Ptolemäos von Ägypten gegen P., und als dieser gegen Ägypten sich wandte und ihm der Übergang über den Nil bei Memphis mißlang, empörte sich das von je durch seine Strenge und jetzt durch Mangel an Lebensmitteln erbitterte Heer gegen ihn und ermordete ihn in seinem Zelte (321).