Perikaulōm-Theorie

[587] Perikaulōm-Theorie, eine von Potonié aufgestellte Hypothese, in der die Blattbildung im Pflanzenreich aus der allmählichen Umwandlung reduzierter Gabelzweige eines dichotomisch verzweigten Thallus erklärt wird. Die stärker entwickelten Gabeläste bilden den Stamm (Urkaulom oder Zentrale), die reduzierten die Urblätter. Bei den Gefäßpflanzen ist der Sproß nach der P. phylogenetisch aus zwei verschiedenen Elementen, dem Urkaulom und dem von den Basalstücken der Urblätter gebildeten Perikaulom, hervorgegangen, welch letzteres die Zentrale mantelartig umhüllt. Vgl. Abbildung.

Perikaulom. a-a Urkaulom oder Zentrale. b I- b IV Urblätter.
Perikaulom. a-a Urkaulom oder Zentrale. b I- b IV Urblätter.
Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 587.
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