Potonié

[235] Potonié, Henry, Botaniker, geb. 16. Nov. 1857 in Berlin, studierte daselbst 1878–81, wurde 1880 Assistent am Botanischen Garten und wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Botanischen Museum. Seit 1886 ist er an der Geologischen Landesanstalt tätig, und seit 1891 lehrt er an der Bergakademie Pflanzenpaläontologie. 1901 wurde er Landesgeolog und habilitierte sich als Privatdozent an der Universität in Berlin. Mehrere Reisen in Mittel- und Nordeuropa galten dem Studium der Flora der Sümpfe, Moore, Steinkohlenlager etc. P. bemühte sich, die botanische Morphologie in logischen Zusammenhang mit der Deszendenztheorie, die systematische Paläobotanik in exaktes Fahrwasser zu bringen und die Entstehung der Kohlen (Steinkohle etc.) und der brennbaren Fossilien zu erforschen. Dies führte ihn auch zur Beschäftigung mit den rezenten Humus- und ähnlichen Ablagerungen. Er schrieb: »Illustrierte Flora von Nord- und Mitteldeutschland« (Berl. 1885, 4. Aufl. 1889); »Elemente der Botanik« (3. Aufl., das. 1894); »Lehrbuch der Pflanzenpaläontologie« (das. 1899); »Eine Landschaft der Steinkohlenzeit« (das. 1899); »Ein Blick in die Geschichte der botanischen Morphologie und die Perikaulomtheorie« (Jena 1903); »Entstehung der Steinkohle« (3. Aufl., Berl. 1905); »Abbildungen und Beschreibungen fossiler Pflanzenreste« (das. 1903 ff.). Seit 1888 gibt er die von ihm gegründete »Naturwissenschaftliche Wochenschrift« (Berl., dann Jena) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 235.
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