Peronospŏra-Apparat

[600] Peronospŏra-Apparat, Vorrichtung zum Zerstäuben von pilztötenden Flüssigkeiten auf Pflanzen zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten (Peronospora etc.). Der in Fig. 1 abgebildete Apparat von Heller in Wien besteht aus einer Tragbutte aus Kupferblech, deren Deckel mit zwei Öffnungen versehen ist. In die rechte, mit einem Siebe versehene Öffnung wird die zu verspritzende Flüssigkeit eingefüllt, in die andre wird ein Pumpenkörper samt Windkessel frei hineingehängt.

Fig. 1. Tragbarer Peronospora-Apparat.
Fig. 1. Tragbarer Peronospora-Apparat.

Der Pumpenkörper besteht aus einem Messingrohr, in dem sich durch die Bewegung der Hebelstange eine Gummimanschette auf und nieder bewegt. Für Feldkultur wird der Apparat als fahrbarer Zerstäubungsapparat (Fig. 2) verwendet.[600] Der Spritzapparat a befindet sich zwischen zwei hohen Fahrrädern, von denen eins auf der Achse e verschiebbar ist, um die Spurweite der Reihenentfernung der Rüben oder Kartoffeln anpassen zu können. Der zwischen den Fahrrädern befindliche Kupferbehälter faßt 250 Lit. Flüssigkeit. Die Pumpe wird selbsttätig von der Fahrradachse aus in Bewegung gesetzt, so daß bei raschem Fahren das Pumpwerk schneller arbeitet und den Luftdruck im Windkessel erhöht, dem entsprechend die Menge der ausgespritzten Flüssigkeit zunimmt.

Fig. 2. Fahrbarer Peronospora-Apparat.
Fig. 2. Fahrbarer Peronospora-Apparat.

Durch einen Ausschaltehebel kann das Pumpwerk abgestellt werden. Am hintern Teile des Behälters dicht über dem Boden verläßt ihn die auszutreibende Flüssigkeit durch ein gabelförmiges Zuleitungsrohr d, um von hier in das mit den Ausspritzöffnungen c versehene Rohr zu gelangen. Die sechs Ausspritzöffnungen überstäuben sechs Reihen Pflanzen mit Flüssigkeit, um aber auch in andrer Entfernung gebaute Gewächse überspritzen zu können, sind die Mundstücke der Ausspritzöffnungen in Kugelgelenken angebracht, die eine Stellung nach allen Richtungen gestatten. Die Menge der zu verteilenden Flüssigkeit läßt sich durch ein Kolbenventil mit dem Handgriff b regulieren.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 600-601.
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