Phlegmŏnē

[802] Phlegmŏnē (griech.), eine zu Eiterung neigende Entzündung der Weichteile, die besonders das Unterhautzellgewebe und das lockere Bindegewebe zwischen den Muskeln, ferner die Sehnenscheiden, die Knochenhaut etc. befällt und durch schnelles Umsichgreifen des Prozesses ausgezeichnet ist. In manchen Fällen verläuft sie allerdings auch umschrieben und führt zu begrenzten Abszessen. Sie beruht auf Einwanderung der Eiter erzeugenden Mikroorganismen und tritt daher besonders auch bei Krankheiten auf, die durch Übertragung krankheiterzeugender Bakterien hervorgerufen werden. So entstehen z. B. beim Kindbettfieber in dem den Uterus umgebenden Gewebe oft schwere fortgeleitete phlegmonöse Eiterungen, in andern Fällen breitet sich mit großer Schnelle eine bösartige Eiterung in dem Zellgewebe des Halses aus, etc. Die schlimmste Form ist das sogen. akute maligne Ödem. Phlegmonös, fortschreitende Eiterung bedingend.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 802.
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