[879] Zellgewebe (Zellengewebe), die aus Zellen zusammengesetzten Gewebe der Pflanzen und Tiere (über das tierische Z. s. Gewebe, S. 776). Nach ihrer verschiedenen physiologischen Rolle werden in der Pflanzenanatomie die Zell- und Gewebeverbände als Schutz- oder Hautgewebe (Haut, Kork, Borke), mechanisches oder Skelettgewebe (Bastzellen, Kollenchym und Libriform), Assimilationsgewebe (alle chlorophyllführenden Zellen), Leitungsgewebe (die Elemente der Leitbündel mit Ausnahme der mechanischen Zellen, die Milchröhren und das nicht assimilierende Parenchym), Durchlüftungsgewebe (die innern Luftkanäle nebst den Spaltöffnungen und Lenticellen), Absorptionsgewebe (die Oberhaut der Boden- und Luftwurzeln nebst Wurzelhaaren, die Saugorgane der Keim- und Schmarotzerpflanzen), Speichergewebe (die wasserführenden Zellen, die [879] Stärkemehl und andre Reservestoffe führenden Gewebe in Samen, Zwiebeln, Knollen und Rhizomen), als Absonderung s- oder Drüsengewebe (die Hautdrüsen, Nektarien, Verdauungsdrüsen der insektenfressenden Pflanzen sowie die Öl-, Schleim-, Harz- und Kristallschläuche) und endlich als Bildungsgewebe alle in Zellteilung begriffenen Gewebe unterschieden. (S. die Artikel: Hautgewebe, Hartgewebe, Assimilation, Leitungs-, Durchlüftungs-, Absorptions-, Speichergewebe, Absonderung 3, Bildungsgewebe.) Vgl. Haberlandt, Physiologische Pflanzenanatomie (3. Aufl., Leipz. 1904). Z. ist auch soviel wie Bindegewebe, das Gewebe der Bindesubstanz; s. Gewebe, S. 777.