Phyllanthus

[841] Phyllanthus L., Gattung der Euphorbiazeen, Sträucher, Bäume oder Stauden von verschiedenem Habitus, oft mit zweizeiligen Blättern, so daß die dünnern Zweige das Aussehen gefiederter Blätter besitzen, kleinen Blüten und bisweilen fleischigen Kapseln mit im Querschnitt dreieckigen Samen. Mehr als 400 Arten in den gemäßigten und warmen Gebieten beider Hemisphären, nicht in Europa und Nordasien. P. emblica L. (Amlabaum, Mirobalanenbaum),[841] ein großer Baum mit kräftigen, stark verzweigten, bisweilen knotigen Ästen, zweizeiligen, kleinen, etwas graugrünen Blättern, wächst in Ostindien und wird auch kultiviert; er ist den Hindu heilig. Die zollgroßen, hellgrünen, rundlichen Früchte schmecken anfangs herb, später süß und werden roh und eingemacht gegessen. Die getrockneten Früchte (graue Mirobalanen, Mirobalani Emblicae) wurden früher arzneilich benutzt. P. distichus Müll. Arg. (Cicca disticha L., Cheramellabaum), ein 2,5–3 m hohes Bäumchen mit gefiederten Blättern und sehr kleinen, rötlichen, wohlriechenden Blüten, wächst in Ostindien und auf Madagaskar, wird vielfach, auch in Westindien, der grünen, gefurchten, kirschgroßen Früchte halber kultiviert. Letztere bilden ein beliebtes Obst und werden frisch und zubereitet genossen. Blätter und Wurzel benutzt man arzneilich. P. epiphyllanthus L. im tropischen Amerika mit phyllokladischen Blütenzweigen s. Tafel »Euphorbiazeen«, Fig. 3.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 841-842.
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