Pleißnerland

[36] Pleißnerland hieß seit Mitte des 11. Jahrh. der zu beiden Seiten der Pleiße gelegene Landstrich mit den Städten Altenburg, Zwickau, Chemnitz, Werdau, Krimmitschau, Schmölln etc. Das P. war Reichsgut und stand unter besondern Richtern des Pleißnerlandes (Judices terrae plisnensis). Als Kaiser Friedrich II. seine Tochter Margarete mit dem ältesten Sohn des meißnischen Markgrafen Heinrich des Erlauchten, Albrecht, verlobte, verpfändete er für die Mitgift das P. an den Markgrafen, doch brachte es König Rudolf I. 1290 an das Reich zurück. 1308 erwarb Markgraf Friedrich der Freidige die Schutzherrschaft darüber, 1323 verzichtete Kaiser Ludwig auf das Wiedereinlösungsrecht; seitdem wurde das P. allmählich ein Teil der Mark Meißen; gegen Ende des 14. Jahrh. legten die Wettiner selbst den Titel »Herren des Pleißnerlandes« ab. Vgl. Limmer, Geschichte des gesamten Pleißnerlands (Gera 1830–1831, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 36.
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