Prachtkäfer

[247] Prachtkäfer (Richards, spr. rischár, Buprestidae Leach), Käferfamilie, deren durch Glanz und Pracht der Farben und Mannigfaltigkeit der Formen ausgezeichnete Arten einen meist länglichen, nach hinten zugespitzten, bei der Mehrzahl flach gedrückten Körper, kleine, nach unten gerichtete Mundteile, kurze, elfgliederige, gesägte Fühler, kleinen, bis zu den Augen in den Thorax eingesenkten Kopf, kurze Beine und fünfgliederige Tarsen besitzen. Die etwa 4000 meist tropischen Arten sind von trägem, unbeholfenem Gang, aber ungemein flugfertig und sonnen sich gern an Baumstämmen, auf Blättern und Blüten. Die Larven sind sehr lang gestreckt, weichhäutig, am Kopf und Prothorax mit hornigen Platten, meist fußlos; sie leben[247] im Holz und werden dadurch forstschädlich. Chalcophora mariana L., 2,6–3 cm lang, braun erzfarben, weiß bestäubt, mit fünf Längsschwielen auf dem Vorderrücken und drei stumpfen Längsrippen auf jeder Flügeldecke, findet sich häufig in Kiefernwaldungen der Norddeutschen Ebene. Die Larve frißt in Kiefernstöcken und abgestorbenen Bäumen. Euchroma gigantea L., 5–6 cm lang, kupferigrot, grün gesäumt, gelb bestäubt, auf dem Thorax mit zwei großen Spiegelflecken und auf den Flügeldecken flach längsrippig, grob runzelig punktiert, bewohnt Brasilien und Kolumbien, wo die metallisch klingenden Flügeldecken von den Eingebornen auf Fäden gezogen und als Halsschmuck getragen werden. Der grüne P. (Agrilus viridis L., s. Tafel »Forstinsekten II«, Fig. 8), 4,5–7,5 mm lang, mit breitem, hinten zweimal ausgebuchtetem Halsschild, auf den langen, schmalen Flügeldecken gekörnelt, an der Vorderbrust ausgerandet, grün, auch blau, dunkelbronze- oder kupferfarben, legt seine Eier im Juni oder Juli an Buchen-, Erlen-, Birkenrinde. Die Larve frißt im Bast und Splint gewundene Gänge und wird dadurch besonders an jungen Pflanzen schädlich; sie verpuppt sich am Aufenthaltsort. Buprestis flavomaculatus Fab. (s. Tafel »Käfer I«, Fig. 39), 1,3–1,5 cm lang, dunkel erzfarben oder blaugrün mit rotgelben Flecken, lebt an Kiefernholz und ist stellenweise häufig. Tropische Arten: Ectinogonia Buqueti in Chile, Catoxantha bicolor auf Java und Julodis viridipes in Afrika zeigen Tafel »Käfer II«, Fig. 15–17.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 247-248.
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