[491] Quadrīga (lat.), Viergespann, der von den Römern den Griechen entlehnte Wagen für Rennen, Triumphe und andre Auszüge, mit vier Pferden nebeneinander bespannt, mit zwei niedrigen Rädern, hinten offen, vorn mit einer Brüstung. Die bildende Kunst verwendete die Q. häufig als Einzugswagen der Siegesgöttin, der sich neben der Biga, dem Zweigespann, nicht selten auf antiken Münzen findet (s. nebenstehende Abbildung u. Tafel »Münzen I«, Fig. 4, 12, 13, und II, Fig. 1).
Berühmte Beispiele von Werken der Bildhauerkunst sind: die Q. über dem Hauptportale von San Marco in Venedig (aus der Neronischen Zeit), Schadows Q. auf dem Brandenburger Tor in Berlin, Thorwaldsens Gruppe im Alexanderzug (s. Tafel »Bildhauerkunst XIV«, Fig. 3), Rietschels Q. auf dem Residenzschloß in Braunschweig, M. Wagners Q. auf dem Siegestor in München, die zwei Quadrigen auf dem Hallenbau des Berliner Nationaldenkmals für Kaiser Wilhelm I. (von Götz und Bernewitz).