[590] Rampur, Vasallenstaat in der Division Rohilkand der britisch-ind. Vereinigten Provinzen, 2447 qkm mit (1901) 533,212 Einw. (291,133 Hindu, 241,163 Mohammedaner, 473 Christen). Das durchaus ebene, fruchtbare Land wird vom Ramganga, Kasi und Nahal bewässert und erzeugt für die Ausfuhr Zucker, Reis, Häute, Damast und besonders blaue Tonwaren, auch Elefanten, Pferde und Ziegen. Der mohammedanische Nawab von R. ist bestrebt, Verbesserungen nach englischem Vorbild einzuführen, und unterhält ein bewaffnetes Korps von 1900 Mann mit 28 Geschützen. Die Staatseinnahmen betragen 3,292,000 Rup. Die gleichnamige Hauptstadt, am Fluß Kasi, durch Eisenbahn mit Muradabad, Bareli und Aligarh verbunden, ist umgeben von einer Bambushecke, hat ein altes Fort, Palast des Nawab, große Moschee und mit der Militärstation (1901) 78,758 Einw. (60,202 Mohammedaner, 18,160 Hindu). R. gilt den Mohammedanern als eine sehr heilige Stadt, deren Religionsschule selbst von Afghanen und Bocharen besucht wird. Der Staat R. ist das einzige Überbleibsel der im 18. Jahrh. mächtigen Rohillakonföderation (s. d.). Im Sepoyaufstand von 1857 stand der Nawab treu zu den Engländern und erhielt infolgedessen Länderzuwachs.