Ranc

[592] Ranc, Arthur, franz. Politiker, geb. 20. Dez. 1831 in Poitiers, nahm schon als Student der Rechte an demokratischen Verschwörungen teil, so daß er 1858 nach Afrika deportiert wurde, von wo es ihm jedoch gelang, zu entfliehen. 1859 amnestiert, arbeitete er für mehrere radikale Zeitungen, was ihm noch einige Bestrafungen zuzog. Nach dem 4. Sept. 1870 wurde er von Gambetta zum Direktor des allgemeinen Sicherheitsdienstes ernannt. Im März 1871 zum Mitgliede der Pariser Kommune erwählt, bemühte er sich vergeblich, zwischen den Maires und der Insurrektion einen Frieden zu vermitteln, und trat nach dem Dekret über die Erschießung der Geiseln aus der Kommune aus. Dennoch wurde er, nachdem er nach Belgien geflüchtet, 13. Okt. in contumaciam zum Tode verurteilt. 1879 amnestiert, trat er in die Redaktion der »République Française«, des Organs seines Gönners Gambetta, ein. 1881 wurde er zum Mitgliede der Deputiertenkammer gewählt. Durch den Einfluß der Nationalisten 1899 zu Falle gebracht, wurde er 1903 von Korsika wieder in die Kammer gesandt. Er schrieb: »Le roman d'une conspiration« (1869, von Fouquier und Carré dramatisiert); »Sous l'Empire, roman de mœurs politiques et sociales« (1872); »De Bordeaux à Versailles. L'assemblée de 1871 etc.« (1877, neue Ausg. 1880) u. a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 592.
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