Reisvogel

[771] Reisvogel (Padda oryzivora Rchb., s. Tafel »Stubenvögel II«, Fig. 9), Sperlingsvogel aus der Familie der Webervögel (Ploceidae) und der Unterfamilie der Prachtfinken (Spermestinae), von der Größe des Haussperlings, mit großem, starkem Schnabel, ziemlich langen Flügeln und abgerundetem Schwanz; das Gefieder ist im wesentlichen grau und bräunlichgrau, am Oberkopf schwarz, an den Backen weiß; die Iris ist blutrot, ein nackter Ring um das Auge blaßrot, der Schnabel am Grunde lackrot, in der Mitte violett. Der R. bewohnt Malakka, Borneo, Java, Sumatra und ist in einem großen Teile des übrigen Asien und in Afrika eingebürgert; lebt in Gärten, Gebüschen etc. von Sämereien, Früchten und Insekten und richtet im reisenden Reis nicht unerheblichen Schaden an. Er nistet auf Bäumen und legt 6–8 glänzend weiße Eier. Seit langer Zeit wird er als Käfigvogel in Europa, China und Japan, auf den Kanarischen Inseln etc. gehalten. Die Japaner haben eine ganz weiße Varietät gezüchtet. Wegen seines schmackhaften Fleisches wird er in der Heimat nach der Reisernte gejagt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 771.
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