Renouf

[805] Renouf (spr. -núf), Peterle Page, engl. Ägyptolog, geb. 1824 auf der Insel Guernsey, gest. 15. Okt. 1897 in London, studierte in Oxford, ward bei Eröffnung der katholischen Universität von Irland Professor der alten Geschichte und der orientalischen Sprachen an derselben und 1864 königlicher Schulinspektor. Nach Birchs Tode wurde er 1886 zum Konservator der orientalischen Altertümer im Britischen Museum ernannt und hat diese Stelle bis 1892 bekleidet; auch als Präsident der Society of Biblical Archaeology folgte er auf seinen Vorgänger im Amt. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: »An elementary manual of the Egyptian language« (1875); »Lectures on the origin and growth of religions as illustrated by the religion of ancient Egyptians« (1880, 2. Aufl. 1885; deutsch, Leipz. 1881). Seine kleinern ägyptologischen Arbeiten, darunter auch die in den »Proceedings« der Society of Biblical Archaeology erschienene Übersetzung des ägyptischen Totenbuches, wurden von G. Maspero, Naville und Rylands gesammelt herausgegeben u. d. T.: »The life work of the late Sir Peter le Page R.« (Lond. 1902–07, 4 Bde.). Zwischendurch hatte er auch kirchengeschichtliche Arbeiten veröffentlicht, die von der ultramontanen Presse heftige Angriffe erfuhren und auf den Index gesetzt wurden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 805.
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