Riese [3]

[924] Riese (Ries, Rieß), Adam, Rechenmeister, geb. 1492 in Staffelstein bei Bamberg, gest. 30. März 1559 in Annaberg, war 1522 Rechenmeister in Erfurt und kam 1525 als solcher nach Annaberg, wo er 1528 auch Bergbeamter wurde. Von ihm stammen die ersten Lehrbücher der praktischen Rechenkunst: »Rechnung auff der Linihen« (Erfurt 1518), »Rechnung nach der Lenge auff der Linichen und Feder« (das. 1550), »Ein gerechnet Büchlein auff den Schöffel, Eimer und Pfundtgewicht« (Leipz. 1533). Seine Bücher sind bis tief in das 17. Jahrh. im Gebrauch geblieben, daher noch heute die sprichwörtliche Redensart »nach Adam R.« als Bekräftigung für die Richtigkeit einer Rechnung. 1893 wurde ihm in Annaberg ein Denkmal (Büste von Henze) errichtet. Vgl. M. Cantor, Vorlesungen über Geschichte der Mathematik, Bd. 2 (2. Aufl., Leipz. 1900); Berlet, Adam R. (Frankf. a. M. 1892).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 924.
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