Rochester [2]

[38] Rochester (spr. róttschester), John Wilmot, Graf von, engl. Dichter, geb. 10. April 1647 zu Ditcheley in Oxfordshire, gest. 26. Juli 1680, studierte in Oxford, reiste, nachdem er Magister artium geworden, durch Italien und Frankreich und wurde nach seiner Rückkehr ein Günstling Karls II. Geistreich und witzig, zeichnete er sich, von seiner tapfern Teilnahme an den Feldzügen von 1665 und 1666 abgesehen, nur dadurch aus, daß er einer der ärgsten Wüstlinge am damaligen sittenlosen englischen Hof war. Seine Verse erschienen zuerst London (angeblich Antwerpen) 1680 und wurden später wiederholt aufgelegt; am glücklichsten war er in Satiren. In einem merkwürdigen Gegensatz zu seinem Leben und Dichten stehen seine Familienbriefe, in denen er als zärtlicher Gatte und Vater erscheint. Sein Leben beschrieb G. Burnet (Lond. 1681, neue Ausg. 1876). Vgl. ferner das Programm von H. Th. Traut (Leipz. 1874).[38]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 38-39.
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