Rogen

[50] Rogen, die Gesamtheit der Eier bei Knochenfischen und Stören, wie sie sich im reisen Zustand im Eierstock, bez. Eileiter, d.h. also im Innern des mütterlichen Körpers, finden. Die Fischeier besitzen im wesentlichen die Zusammensetzung der Hühnereier und dienen vielfach als Nahrungsmittel, soz. B. der R. der Störe, Karpfen, Hechte, Barsche, Lachse, Forellen; gesalzener R. ist der Kaviar (s. d.). In den Dardanellen trocknet man R. oder Kaviar, preßt die Masse und umrindet sie mit Wachs. Es tritt dann fettsaure Gärung und Verwesung ein, und man erhält einen Fischrogenkäse von höchst pikantem Geschmack. Der Genuß des Rogens der Barben und Weißfische erregt Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Leuchs hat den R. zur Gewinnung von Eiweiß für Kattundruckereien empfohlen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 50.
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