[155] Rosīnen, getrocknete Weinbeeren, die im südlichen Europa, in Kleinasien etc. in großer Menge gewonnen werden. Die großen R. (Zibeben) werden besonders von Rebsorten mit großen, länglichen Beeren gewonnen, indem man die Trauben an der Sonne, am besten mit halb eingebrochenem Stiel am Weinstock (nur im Notfall mittels Ofenwärme) trocknet. Bisweilen sucht man ihnen durch Eintauchen in Aschenlauche oder ölhaltiges Wasser Glanz zu geben. Die besten Sorten kommen als Traubenrosinen, die übrigen abgebeert in den Handel. Man unterscheidet: Smyrnaer, die bei Tscheschme, Vurla, Karaburun etc., auf Kos und Samos erzeugt und über Smyrna eingeführt werden; sie sind bis 2 cm lang, sehr voll, gelbbraun und bisweilen kernlos. Feine stielfreie, ausgesuchte R. sind als Eleme- und Yerlirosinen im Handel. Sultaniarosinen (Sultaninen, Damaszenen), kleinasiatische, kleine, zarthäutige, stiel- und kernlose Beeren; geringere Sorten werden als schwarze R. und Muskateller von Samos bezeichnet. Die italienischen und die französischen oder Provencer R. gehen besonders nach England; zu uns gelangen außer den Smyrnaer R. am meisten spanische R. aus Malaga, Valencia und Alicante. Diese sind ziemlich lang, blau, von seinem Geschmack. Die in Aschenlauge und Öl getauchten Alicanterosinen heißen Lexia. Sehr feine spanische R. sind die Pickcibeben. Kalifornische R. bleiben meist in Nordamerika. Die kleinen R. (Korinthen, Weinbeeren), von einer besondern Abart des Weinstockes (Vitis apyrena), der auf Morea, Zante [155] Kephallinia, Theaki gebaut wird, bilden das Hauptausfuhrprodukt Griechenlands und werden zum bei weitem größten Teil in England konsumiert. Korinthen von Sizilien sind von geringerer Qualität. Die R. benutzt man als Dessert, in der Küche und feinern Bäckerei, zu Tabakssaucen, zur Nachbesserung schlechter Weine, zur Darstellung künstlicher Weine etc. Deutschland führte 1905: 273,722 dz R. im Werte von 9,216,000 Mk. ein.