Rottenburg

[187] Rottenburg, 1) Flecken und Bezirkshauptort im bayr. Regbez. Niederbayern, an der Großen Laber und der Staatsbahnlinie Landshut-R., hat eine kath. Kirche, ein Amtsgericht, Hopfenbau und (1905) 1249 Einw. – 2) Oberamtsstadt im württemberg. Schwarzwaldkreis, am Neckar, der sie von der Vorstadt Ehingen trennt, und an der Staatsbahnlinie Plochingen-Villingen, 351 m ü. M., hat eine evangelische und 3 kath. Kirchen (darunter der Dom zu St. Martin), 6 kath. Kirchen außerhalb der Stadt, ein altes Schloß (jetzt Landesgefängnis), ein kath. Priesterseminar, eine Latein- und Realschule, ein ehemaliges Jesuitenkloster (jetzt Residenz des Bischofs), ein Domkapitel, ein Amtsgericht, Fabrikation von Maschinen, Schrauben, Brauereiartikeln, Uhren und Parfümerien, Gerberei, Bierbrauerei, Mühlwerke, Obst- und Hopfenbau und (1905) 7554 meist kath. Einwohner. R. war im 12. Jahrh. Sitz der Grafen von Hohenberg und kam 1281 an Österreich, 1805 an Württemberg. In der Nähe die Weilerburg, Stammsitz der frühern Grafen von Hohenberg, und bei dem Orte Sülchen umfangreiche Überreste der alten Stadt Sumelocenna ode r Salmulocenae mit römischer Wasserleitung. Vgl. »Beschreibung des Oberamts R.«, herausgegeben vom Statistischen Landesamt (Stuttg. 1901, 2 Tle.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 187.
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