Sássari [2]

[621] Sássari, Hauptstadt der gleichnamigen ital. Provinz, 224 m ü. M., in fruchtbarer Gegend, mit mildem Klima (mittlere Jahrestemperatur 15,7°, im Sommer 22,9°, im Winter 8,9°, jährlich nur 109 Regentage), an den Eisenbahnlinien Chilivani-Porto Torres und S.-Alghero gelegen, hat zahlreiche Nurhags, mittelalterliche Mauern und Türme, eine mittelalterliche Kirche, eine Kathedrale aus dem 15. Jahrh., mit moderner Fassade, und mehrere andre Kirchen, ein festes Schloß (14. Jahrh.), ein Stadthaus, eine Marmorfontäne, ein Denkmal des in S. gebornen Azuni, ein neues Theater, schöne Promenaden, Bergbau auf Blei und Zink, Steinbrüche, Fabriken für Zündhölzer, Seife, Öl, Teigwaren, Gerbereien, Buchdruckereien, Handel mit Öl, Getreide, Käse und Fellen und (1901) 32,763 (als Gemeinde 38,268) Einw. An Bildungsanstalten besitzt die Stadt eine 1677 gestiftete und 1766 neueröffnete Universität mit Fakultäten für Rechtswissenschaft und Medizin nebst pharmazeutischer Schule (1903: 162 Hörer) und Bibliothek (33,000 Bände), Lyzeum, Gymnasium, Technisches Institut, Technische und Ackerbauschule, Taubstummeninstitut. S. ist Sitz des Präfekten, eines Erzbischofs, einer Handelskammer und eines deutschen Konsularagenten. Als Hafen von S. dient Porto Torres (s. d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 621.
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