[359] Säbel, Hiebwaffe mit gekrümmter Klinge von nicht unter 90 cm Länge, in Deutschland bei der leichten Kavallerie im Gebrauch. Um den S., der nicht über 1,5 kg schwer sein soll, auch als Stichwaffe gebrauchen zu können, ist der Rücken zunächst der Spitze häufig auf etwa 10 cm geschliffen. Die Klinge wird, um bei nicht zu großer Schwere die nötige Steife zu erhalten, auf einer oder beiden Seiten hohl geschliffen (Blutrinne). Die Türken führen meist stark gekrümmte S., auch solche, die innen (Rücken) geschliffen sind. Zum Schutz der Faust ist der Griff des Säbelgefäßes mit Bügel oder Korb versehen, bei dem orientalischen S. fehlt dieser Schutz meistens. Die Säbelscheide, meist aus Stahl mit Holzspan gefüttert oder aus Leder, ist unten mit Schleppschuh versehen. Der S. wird am Leibgurt an Riemen (in Rußland mit dem Rücken nach unten) hängend getragen (vgl. Degen, Pallasch, Schwert, Bajonett). Die beim Fechten gebräuchlichen krummen S. gleichen denen der Kavallerie. Der S. war ursprünglich eine barbarische Waffe und besonders bei den Skythen gebräuchlich. In Griechenland trugen nur die Peloponnesier S. Die Römer kannten den S. nicht; dagegen brachten ihn die Hunnen aus dem Orient mit, wo namentlich Araber und Türken diese Waffe führten, während die Hauptwaffe im Abendland das Schwert war. Durch die Ungarn und Polen erhielt der S. auch hier Ansehen. Die Bezeichnung S. wird jetzt auch auf gerade Waffen (Degen) übertragen. S. Tafel »Chinesische Kultur II«, Fig. 9; »Malaiische Kultur II«, Fig. 14 u. 16; »Ostindische Kultur II«, Fig. 11.