[426] Saïda (Seïda), 1) (das alte Sidon) asiatisch-türk. Stadt im Wilajet Beirut, am Mittelländischen Meer, hat außer verschiedenen Moscheen, Kirchen, Schulen und Chanen ein verfallenes Kastell auf einer Insel und eine Zitadelle landeinwärts, ferner einen durch Klippen geschützten, aber nur noch kleinen Schiffen zugänglichen Hafen, große schöne Gärten und 11,330 Einw. (zwei Drittel Mohammedaner). Die Umgebung ist fruchtbar, aber der Handel (Ausfuhr: Feigen, Apfelsinen, Zitronen, Oliven, Kokons; Einfuhr: Zucker, Petroleum etc.) nur unbedeutend. In der Nähe altphönikische Nekropolen und die Kapelle Mar Elia s. S. ist Sitz eines deutschen Vizekonsuls. Die seit 1291 türkische Stadt blühte im Beginn des 17. Jahrh. als Residenz des Drusenfürsten Fachr Eddin durch ihren Seidenhandel und als Hafen von Damaskus, bis im ausgehenden 18. Jahrh. der Druck Dschezzar Paschas und die Konkurrenz Beiruts ihren Handel vernichteten. Am 26. Sept. 1840 wurde S. von türkisch-österreichisch-englischen Truppen unter Napier erstürmt. 2) Stadt in der alger. Provinz Oran, 875 m ü. M., an der Bahn Arzeu-Aïn Sefra, wichtiger militärischer Posten, mit (1901) 5117 (als Gemeinde 6866) Einw., die Handel mit Halfagras, Wolle, Vieh und Wein treiben.