Saargemünd

[351] Saargemünd (franz. Sarreguemines), Kreis- und Kantonshauptstadt im deutschen Bezirk Lothringen, am Einfluß der Blies in die Saar (Ausgang des Saarkanals), Knotenpunkt der preußischen Staatsbahnlinie Saarbrücken-S. und der pfälzischen Linie Zweibrücken-S. wie der Eisenbahn Hagenau-Beningen u.a., 222 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, ein Gymnasium mit Realklassen, eine landwirtschaftliche Winterschule, ein ehemaliges Kapuzinerkloster, eine Bezirksirrenanstalt (Steinbacherhof), ein Landgericht, Hauptsteueramt, Oberförsterei, Fabrikation von Fayence, Seidenplüsch und Samt, Geldschränken, Tonwaren, Schamotte, Trottoirplatten, Zündhölzern und Leder, Färberei, Ziegelbrennerei, eine Thomasschlackenmühle, Kunstmühlen, Schiffahrt und (1905) mit der Garnison (4 Eskadrons bayrische Chevau-legers Nr. 5 und ein bayrisches Infanterieregiment Nr. 23) 14,932 meist kath. Einwohner. S. wurde 1297 vom Grafen von Zweibrücken an Lothringen abgetreten. Zum Landgerichtsbezirk S. gehören die 11 Amtsgerichte Albesdorf, Bitsch, Drulingen, Falkenberg i. Lothr., Forbach, Großtänchen, Rohrbach i. Lothr., Saaralben, S., Saarunion und St. Avold. Vgl. Box, Notice sur les pays de la Sarre, etc. (Nancy 1903, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 351.
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