Saint Christopher

[430] Saint Christopher (spr. ßent kristoffer. St. Kitts), eine der britisch-westind. Leewardinseln, unter 17°18´ nördl. Br., 176 qkm groß mit (1901) 30,245 Einw. Die Insel wird von dem südöstlich gelegenen, gleichfalls britischen Nevis durch eine nur 3 km breite, von Rissen durchsetzte Meerenge getrennt und im nordwestlichen Teil von einer trachytischen, bewaldeten Bergkette durchzogen, die im erloschenen Vulkan Mt. Misery (mit warmen Schwefelquellen) 1315 m erreicht. Die Bewässerung ist reichlich, doch leidet die Insel durch periodische Dürren und verheerende Überschwemmungen. Das Klima ist gesund, die mittlere Temperatur beträgt im August 29–31°, im Februar 26,5–27,5°, der Regenfall 1292 mm. Gebaut werden namentlich Zuckerrohr, Baumwolle und vorzügliche Südfrüchte; Salz (jährlich 13–14,000 Fässer) wird aus Salzseen gewonnen. Ausgeführt werden Zucker. Rum und Melasse. Die Insel bildet mit Nevis (s. d.) einen Verwaltungsbezirk, Hauptstadt ist Basseterre (s. d.). – S. wurde schon 1493 von Kolumbus berührt, 1623 von Engländern als deren erster Besitz im spanischen Amerika, 1625 auch von Franzosen besiedelt und 1713 im Utrechter Frieden an erstere abgetreten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 430.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: