Salpingītis

[487] Salpingītis (griech.), Entzündung des Eileiters oder der Muttertrompete (salpinx), wird meist durch Infektion mit pathogenen Mikroorganismen (z. B. mit Tripperkeimen) hervorgerufen und ist fast immer sekundärer Natur. S. tritt im Gefolge von Erkrankungen der Gebärmutter, der Eierstöcke, des Beckenbindegewebes, des Beckenbauchfelles und seltener des Darms auf. Kommt es im Verlauf der Entzündung zu einem Verschluß des in die Bauchhöhle mündenden Eileiterendes, so führt dieser Vorgang bei eiterigen Entzündungen zur Eiteransammlung in dem verschlossenen Eileiter, der oft eine sackartige Ausdehnung erfährt (Pyosalpinx, Sactosalpinx). Die Behandlung besteht in akuten Fällen in Bettruhe und antiphlogistischen Maßnahmen, im chronischen Stadium in der Anwendung von warmen Sitzbädern, Scheidenspülungen und Tamponbehandlung. Auch Badekuren sind von vortrefflicher Wirkung. Bei Eiteransammlung im verschlossenen Eileiter ist die Eröffnung und Entleerung des Abszesses von der Scheide aus oder die Entfernung des ganzen Organs entweder auf demselben Weg oder mittels des Leibschnittes angezeigt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 487.
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