Salutinseln

[490] Salutinseln (Iles du Salut), kleine, zu Französisch-Guayana (s. Karte »Guayana«) gehörige Gruppe, 50 km nordwestlich von Cayenne, besteht aus den Inseln Saint-Joseph (37 m hoch) im SO., Ile Royale (60 m hoch) im SW. und Ile du Diable oder Teufelsinsel (30 m hoch) im N. Sie sind durch schmale Meeresstraßen voneinander getrennt und erscheinen vom offenen Meer aus ganz unzugänglich, da die Ufer und das sie bespülende Meer mit gewaltigen Felsmassen bedeckt sind. Dagegen ist das Wasser zwischen den Inseln und dem Festlande ruhig und von bedeutender Tiefe. Die Dampfer der Compagnie Transatlantique, die zwischen Martinique und Guayana verkehren, laufen die Inseln auf der Hin- wie auf der Rückfahrt an. Seitdem die Deportation (s. d.) als gesetzliches Strafmittel 1850 wieder eingeführt wurde, hat man die S. für Verurteilte ausgiebig benutzt; 1887 hatte die Gruppe 775 Bewohner, wovon 82 Freigelassene, aber an die Inseln Gebundene, und 565 Sträflinge. Auf Saint-Joseph sind die Kranken, Schwachen und die Irren untergebracht. Auf Ile Royale wohnt der Kommandant mit dem Verwaltungspersonal. Dort befinden sich auch die Magazine, ein großes Krankenhaus, Werkstätten für alle Bedürfnisse der Sträflinge, Kohlendepot für die Marine, Ziegelei und Leuchtturm. Auf der Teufelsinsel leblen früher nur einige verurteilte Aussätzige. Als der wegen Landesverrats verurteilte Hauptmann Dreyfus hierher gebracht wurde, entfernte man die Aussätzigen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 490.
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