Sanitätshund

[552] Sanitätshund, eine Unterart der Kriegshunde, dessen Arbeit von den serm dressierten Kriegshunden mit besorgt wird. Der S. soll auf ausgedehnten Gefechtsfeldern und namentlich an schwer zugänglichen und abgelegenen Stellen, im Gestrüpp, in dichten Waldungen und Gräben versteckt liegende Verwundete aufsuchen und durch Berbellen oder Verweisen das Sanitätspersonal hinzuführen, gelegentlich soll er auch Meldungen überbringen und bewachen. Die Versuche, den Sanitätskolonnen ausgebildete Hunde im Frieden beizugeben, erwiesen sich als verfehlt, da es an Zeit und Verständnis zum beständigen Üben der Hunde mangelte. Man wird daher versuchen müssen, im Kriegsfall den plötzlichen großen Bedarf aus den Polizeihunden zu ergänzen. Zur Arbeit eignen sich alle mittelgroßen Rassen, die Anlage zum Absuchen und etwas Nase besitzen. So die Schäferhunde, der eigentliche Kriegshund, der Airedaleterrier (s. Kriegshunde). Den Hunden sattelartige Taschen umzuschnallen, empfiehlt sich nicht, da die Hunde im Gestrüpp leicht hängen bleiben und in der Bewegung gehindert sind. Ein breites, dichtanliegendes Lederhalsband mit weithin sichtbarem Roten Kreuz und kleinem Ledertäschchen für Schreibstift und Meldungsblätter genügt als Ausrüstung. Seit 1893 unterhält der von J. Bungartz gegründete »Deutsche Verein für Sanitätshunde« in Oberdollendorf eine eigne Zucht- und Dressurstation und hat es sich zur Aufgabe gemacht, unentgeltlich Sanitätshunde an freiwillige Sanitätskolonnen und die Armee abzugeben. Vgl. Bungartz, Der Hund im Dienste des Roten Kreuzes (Leipz. 1892); (Funck,) Der S. (Hann. 1900); E. v. Otto, Der Kriegs- u. S., deren Dressur und Verwendung (2. Aufl., München 1907).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 552.
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