Schöneberg

[1] Schöneberg, Stadt (Stadtkreis) im preuß. Regbez. Potsdam, südwestlicher Vorort von Berlin, an der Berliner Ringbahn und an der Wannseebahn, mit Berlin durch Straßenbahn verbunden, hat neuerdings einen gewaltigen Aufschwung genommen und in den neuen Stadtteilen schöne, breite Straßen mit stattlichen Häusern (bemerkenswert besonders der Viktoria Luise-Platz).

Wappen von Schöneberg.
Wappen von Schöneberg.

S. hat 3 evangelische und eine kath. Kirche, ein Bronzestandbild Kaiser Wilhelms I., ein Gymnasium, ein Reformgymnasium mit Oberrealschule, ein Reformrealgymnasium, zwei Realschulen, eine höhere Mädchenschule mit Reformgymnasialklassen, ein elektrotechnisches Pädagogium, Pestalozzi-Fröbelhaus (zur Ausbildung von Kindergärtnerinnen), eine Heilanstalt (Maison de santé), ein Amtsgericht, königliche Polizeidirektion, Kommando der Eisenbahnbrigade, Direktion der Militäreisenbahn, Fabrikation von Draht- und Hanfseilen, Hufeisen, Eisenkonstruktionen, Gasglühlichtapparaten etc., Eisenbahnwerkstätten, photochemigraphische Kunstanstalten, Schriftgießerei, bedeutende Bierbrauerei, Gärtnerei und (1905) mit der Garnison (eine Eisenbahnbrigade) 141,010 Einw., davon 15,066 Katholiken und 6929 Juden. S. wird schon 1264 urkundlich erwähnt, ist aber erst 1898 zur Stadt erhoben und seit 1899 Stadtkreis. Vgl. den Plan »Berlin mit den Vororten«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 1.
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