[873] Schlossar, Anton, historischer und literarhistorischer Schriftsteller, geb. 27. Juni 1849 in Troppau, studierte 186773 die Rechte, Philosophie und Literaturgeschichte in Graz und wurde hier 1873 zum Dr. jur. promoviert; nachdem er sich zuerst der juristischen Laufbahn zugewandt hatte, trat er 1875 als Amanuensis in die Universitätsbibliothek in Graz ein und ist seit 1904 deren Vorstand und Direktor. Seine umfassende schriftstellerische Tätigkeit galt in erster Linie der Geschichte und Literatur Steiermarks. Er schrieb: »Innerösterreichisches Stadtleben vor 100 Jahren« (Wien 1877); »Erzherzog Johann von Österreich und sein Einfluß auf das Kulturleben der Steiermark« (das. 1878); »Österreichische Kultur- und Literaturbilder mit besonderer Berücksichtigung der Steiermark« (das. 1879); »Erzherzog Johann Baptist von Österreich« (das. 1880); »Steiermark im deutschen Lied«, Anthologie (Graz 1880); »Erzherzog Johann im Lied«, Anthologie (das. 1882); »Steiermärkische Bäder und Luftkurorte« (Wien 1883); »Kultur- und Sittenbilder aus der Steiermark« (Graz 1885); »Bibliotheca historico-geographica Stiriaca. Die historische und geographische Literatur der Steiermark«, Bibliographie (das. 1886); »Hundert Jahre deutscher Dichtung in Steiermark 17851885« (Wien 1893); »Briefwechsel zwischen Erzherzog Johann und Anton Graf von Prokesch-Osten« (Stuttg. 1898), »Vier Jahrhunderte deutschen Kulturlebens in Steiermark« (Graz 1907). Außerdem gab er heraus: »Nikolaus Lenaus Briefe an Emilie von Reinbeck und deren Gatten Georg von Reinbeck« (Stuttg. 1896); »Deutsche Volksschauspiele in Steiermark« (Halle 1891); »Friedrich Halms ausgewählte Werke« (Leipz. 1904) und »Anastasius Grüns Sämtliche Werke« (das. 1907; die biographische Einleitung auch gesondert) u.a. Auch veröffentlichte er ein Festspiel »Styrias Huldigung« und die Erzählung in Versen »Cornelia« (Innsbr. 1878).[873]