[65] Schulferien, diejenigen Zeiten des Jahres, in denen der Schulunterricht regelmäßig ausgesetzt wird. Wie schon der Name andeutet (vgl. Ferien), fielen in älterer Zeit diese Freizeiten fast ganz mit den kirchlichen Festen zusammen, die damals mit den Sonntagen einen erheblichen Teil des Jahres ausmachten. Dazu kamen noch einzelne Tage und selbst Wochen, wo durch Jahrmärkte, Messen, Schützenfeste oder durch öffentliche Examina, Auszüge, Spiele in der Schule selbst die Schularbeit unterbrochen wurde, und die heiße Jahreszeit (Hundstagsferien, feriae caniculares), in der jedoch vielfach nur die Nachmittage oder einzelne Wochentage (Montag und Donnerstag) schulfrei blieben. Erst allmählich, mit der Aufhebung vieler kirchlicher Festtage, dem vermehrten Reisebedürfnis und der sorgfältigern Rücksicht auf die Gesundheit der Schüler, ist man dazu fortgeschritten, die S. an gewissen Jahreszeiten zusammenzulegen und dafür die versprengten schulfreien Tage tunlichst einzuschränken. Noch heute pflegen S. an die kirchlichen Feste zu Ostern und Weihnachten, vielfach auch Pfingsten, sich anzuschließen. Außerdem findet im Hochsommer (Juli, August: Norddeutschland) oder Spätsommer (August, September: Süddeutschland) eine längere Pause (48 Wochen) im Schulleben statt; vgl. Schuljahr. An den Volksschulen werden zwar im großen und ganzen dieselben Zeiten innegehalten; bei der Begrenzung und zeitlichen Bestimmung der Sommer- und Herbstferien dagegen finden für sie die landwirtschaftlichen und sonstigen Verhältnisse des Ortes oder des Kreises vielfach Berücksichtigung. S. auch Universitäten.