Seghers

[284] Seghers (Segers, Zegers), 1) Hercules, Maler und Radierer, geb. 1589, gest. um 1645 in Amsterdam, Schüler des G. van Coninxloo daselbst, wurde durch seine Gebirgs- und Flachlandschaften, bei denen die Wirkungen des Lichtes vortrefflich beobachtet sind, ein Vorläufer Rembrandts und einer der Begründer der modernen Landschaftsmalerei. Zwei seiner seltenen Werke (Flachlandschaften mit dem Städtchen Rhenen) sind in der Berliner Galerie; auch werden ihm einige unter Rembrandts und Vermeers gehende Bilder neuerdings zugeschrieben. Vortrefflich sind seine ca. 60 Radierungen, die meist mit einem oder mehreren Tönen gedruckt und zum Teil noch farbig übergangen sind (nahezu vollständige Sammlung in Amsterdam). Vgl. Bode, Der Maler H. S. (»Jahrbuch der königlich preußischen Kunstsammlungen«, 1903).

2) Daniel, niederländ. Maler, geb. 5. Dez. 1590 in Antwerpen, gest. daselbst 2. Nov. 1661, bildete sich bei Jan Brueghel zum Blumenmaler, trat 1611 in die Malergilde Antwerpens und 1614 in den Jesuitenorden. Dieser gestattete ihm zu seiner Ausbildung einen längern Aufenthalt in Rom. Er malte gern Blumengirlanden um Madonnen- und Heiligenbilder der Rubensschüler (Diepenbeeck, Schut, Quellinus, van Thulden), die meist grau in grau gehalten sind, so daß sie als Steinreliefs erscheinen; doch stellte er auch Blumen in Buketts und in Vasen und Gläsern dar. Seine Farbe ist frisch und hell, ohne in Buntheit zu verfallen; seine Zeichnung ist sehr sorgfältig. Bilder von ihm findet man namentlich zahlreich in Belgien, dann in Wien, Berlin, Dresden, London, im Haag, in Madrid u. a. O.

3) Geerard, Maler, geb. 1591 in Antwerpen, war Schüler von A. Janssens daselbst, studierte in Rom nach Caravaggio, hielt sich längere Zeit in Spanien auf und war seit 1620 in Antwerpen tätig, wo er 1651 starb. In den belgischen Kirchen finden sich zahlreiche Altarbilder von ihm, die zum Teil den Einfluß von Rubens verraten. Sein Hauptwerk ist die Anbetung der Könige (1630, Frauenkirche in Brügge).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 284.
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