[422] Sicherheitslampe, eine 1816 von Davy erfundene Laterne, die den Bergmann vor den Schlagenden Wettern, die an offenem Licht explodieren, schützen soll. Bei der S., die in zahlreichen Konstruktionen ausgeführt wird, ist die Lichtflamme durch einen dickwandigen, kurzen Glaszylinder und einen dicht darauf sitzenden, sich nach oben etwas verjüngenden und oben geschlossenen Korb aus engmaschigem (115 Öffnungen auf 1 qcm) Drahtgewebe von der äußern Luft abgeschlossen. Das explosive Gasgemisch dringt zwar in die Lampe ein und entzündet sich darin; allein die Flamme schlägt nicht durch das Drahtgewebe nach außen, weil ihr durch das Metall zu viel Wärme entzogen wird. Größere Sicherheit gegen das Durchschlagen, namentlich bei stärkerm Luftzuge, gewähren zwei solche ineinandersteckende Drahtkörbe. Zur Verhütung des in der Grube unter Umständen sehr gefährlichen Öffnens der S. muß ein sicherer Verschluß und eine innere Zündvorrichtung angebracht sein, die gestattet, eine erloschene Lampe wieder anzuzünden, ohne sie zu öffnen. Die S. kann nur in tadellosem Zustande Sicherheit bieten, weshalb sie auf den Werken einer täglichen, sorgfältigen Kontrolle unterliegen muß. Die S. dient auch zum Erkennen des Vorhandenseins von Grubengas, indem man alsdann über der durch Einziehen des Dochtes möglichst klein gemachten Lampenflamme einen schwach leuchtenden, blauen Gaskegel (Aureole) gewahrt, aus dessen Höhe man ziemlich genau den Prozentgehalt an Grubengas ablesen kann. Sicherheitslampen werden mit Rüböl, auch mit Benzin gespeist.