[456] Sigel, Franz, nordamerikan. General, geb. 18. Nov. 1824 zu Sinsheim in Baden, gest. 21. Aug. 1902 in New York, trat 1844 als Leutnant in die badische Infanterie, nahm aber 1847 seinen Abschied. Er beteiligte sich 1848 an der Revolution und wurde 18. Mai 1849 von der provisorischen Regierung zum Kommandanten der Insurrektionsarmee ernannt. Infolge seiner Niederlage bei Laudenbach (30. Mai) wieder abgesetzt, kämpfte er unter Mieroslawski bei Waghäusel, Sinsheim, Durlach und Steinmauern und leitete nach dessen Rücktritt (10. Juli) den Rückzug der Revolutionstruppen nach der Schweiz. 1851 ging er nach Amerika. Beim Ausbruch des Krieges zwischen den Süd- und Nordstaaten 1861 warb er für letztere eine deutsche Freiwilligenlegion, focht mit ihr unter Lyons in Missouri und übernahm nach dessen Tode das Kommando über die Abteilung. Vom 6. bis 9. März 1862 focht er bei Pea Ridge in Arkansas, wurde zum Generalmajor befördert und erhielt Ende Juni das Kommando des 2. Armeekorps der Virginia-Armee, wurde aber nach der Niederlage bei New Market durch General Hunter ersetzt. Im Mai 1865 schied er aus dem Heer und wurde Chefredakteur des »Baltimore Wecker«; doch gab er diese Stellung bereits 1866 wieder auf und ließ sich in New York nieder, wo er in der städtischen Verwaltung tätig war. Der Kongreß bewilligte ihm in Anerkennung seiner Verdienste einen Jahrgehalt. Vgl. »Denkwürdigkeiten des Generals Franz S.« (hrsg. von Blos, Mannh. 1902).