Silbersalze

[468] Silbersalze (Silberoxydsalze) entstehen beim Behandeln von Silber oder Silberoxyd mit Säure, die unlöslichen durch Wechselzersetzung. Sie sind farblos, wenn die Säure ungefärbt ist (das Phosphat ist gelb), zum Teil kristallisierbar, schmecken herb metallisch, wirken bedeutend Entwickelung hemmend auf Mikroorganismen, unter Umständen stärker als Sublimat, sie sind zum Teil ätzend giftig, reagieren neutral, werden beim Glühen zersetzt; in den Lösungen erzeugt Kalilauge einen graubraunen, Ammoniak einen bräunlichen, phosphorsaures Natron einen gelben, gelbes Blutlaugensalz einen weißen, rotes einen rotbraunen Niederschlag. Schwefelwasserstoff und Schwefelammonium fällen schwarzes Schwefelsilber, Salzsäure und lösliche Chlormetalle weißes, käsiges Chlorsilber, das am Licht violett wird und in Ammoniak sich löst. Sehr stark verdünnte Lösungen werden durch Salzsäure noch opalisierend. Chromsaures Kali fällt braunrotes, chromsaures Silber, Eisenvitriol metallisches Silber, auch Licht, Zink, Kupfer, Quecksilber, Phosphor, Schweflige Säure und viele organische Substanzen wirken reduzierend. Von den Silbersalzen wird fast nur das salpetersaure Silber (Höllenstein) technisch und in der Medizin benutzt.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 468.
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