Sommerstorff

[594] Sommerstorff, Otto (eigentlich Müller), Schauspieler, geb. 29. Mai 1859 zu Krieglach in Steiermark, studierte anfangs Rechtswissenschaft an der Universität in Wien, trat aber bald auf Laubes Rat in die Schauspielschule des Wiener Konservatoriums über. Schon 1878 wurde er von August Förster für das Stadttheater in Leipzig gewonnen, wo er gegen Ende seines Engagements bereits den Faust spielte, der später eine seiner Hauptrollen wurde. 1882 ging er an das Stadttheater in Lübeck, wo er sich der Förderung Geibels zu erfreuen hatte, und 1883 wurde er an das Deutsche Theater in Berlin engagiert, dem er bis 1894 angehörte. Hier zeichnete er sich besonders in solchen Helden- und Charakterrollen aus, in denen der philosophische Denker und Grübler im Vordergrund steht (außer Faust: Fiesco, Tasso, Posa, Hamlet, Uriel Acosta, Pfarrer von Kirchfeld). 1894 trat er in den Verband des Berliner Theaters, wo er den größten Erfolg durch die Darstellung des Königs Heinrich in Wildenbruchs Doppeldrama »König Heinrich und sein Geschlecht« errang, war aber seit 1900 wieder am Deutschen Theater tätig, bis er 1905 für das Königliche Schauspielhaus gewonnen wurde. Seit 1888 ist er mit der Schauspielerin Teresina Geßner (s. d. 3) verheiratet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 594.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika