Spreewald

[787] Spreewald, bruchige Niederung an der Spree im preuß. Regbez. Frankfurt, in den Kreisen Kottbus, Kalau und Lübben, ist in seinem Hauptteil, dem obern S., zwischen Peitz und Lübben, 30 km lang und zwischen Neuzauche und Lübbenau 10 km breit, während der untere S, unterhalb Lübben, 15 km Länge und 6 km Breite hat. Von der Spree in zahlreichen netzförmig verbundenen Armen durchflossen, ist die Niederung oft überschwemmt. Ein Teil des sumpfigen Bodens ist durch Kanäle entwässert und in Anbau genommen, während der andre, mit Wald bestandene Teil nur auf Kähnen zugänglich ist. Der gleiche Verkehr findet auch in den Orten Burg (Kaupergemeinde), Lehde und Leipe statt, wo jedes Gehöft auf einer einzelnen Insel liegt. Die Einwohner sind nur noch im östlichen Teil des obern Spreewaldes (Burg) Wenden, sonst bereits germanisiert; sie treiben außer Viehzucht und Fischerei besonders [787] Gemüsebau, dessen Produkte weithin ver sandt werden. Durch die Bemühungen des Spreewaldvereins ist neuerdings Sorge getragen, die Schönheiten des Spreewaldes noch mehr aufzuschließen. Vgl. Franz, Der S. in physikalischer und statistischer Hinsicht (Görlitz 1800); »Führer durch den S.« (Lübben 1893); Trinius, Märkische Streifzüge, Bd. 3 (Mind. 1887); Kühn, Der S. und seine Bewohner (Kottb. 1889); Braunsdorf, Spreewaldfahrten (Lübbenau 1901); Köhler, Die Landesmelioration des Spreewaldes (Berl. 1885); v. Schulenburg, Wendische Volkssagen etc. aus dem S. (Leipz. 1879); Virchow u. v. Schulenburg, Der S. u. der Schloßberg von Burg, prähistorische Skizze (Berl. 1880).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 787-788.
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