Kirgisen-Steppe

[537] Kirgisen-Steppe, das Land des Nomadenvolkes der Kirgisen (s.d.), umfaßt einen Flächenraum von mehr als 40,000 QM. u. gehört administrativ von Westen nach Osten gerechnet zu den russischen Gouvernements Astrachan u. Orenburg, sowie zu den Gebieten der Sibirischen Kirgisen u. Semipolatinsk. Das Land ist keineswegs eine flache Ebene, wie etwa die West-Sibirische Niederung zwischen dem Ural u. Altai, sondern es kommen vorwaltend krystallinische, theilweise sedimentäre Gesteine fast überall zum Vorschein, Hügel, sogar kleine niedrige Berggruppen bildend. Dürre, geringe Bewaldung, Armuth an fließenden Gewässern, geringe relative Höhe der vorhandenen Hügelgruppen, sowie häufig Salzboden u. der allgemein verbreitete Typus einer Steppenflora, bilden die charakteristischen Züge des größten Theils des Landes; nur im Gebiete Semipolatinsk zeigt sich, von dem Vorigen abweichend, namentlich im Osten u. Süden des Gebietes, ein meist fruchtbares Land, gut bewässert u. zum Theil von hohen Gebirgszügen eingefaßt od. durchzogen. Das Nähere über Producte, Klima, Gebirge, Gewässer etc. siehe unter sistrachan, Orenburg, Sibirische Kirgisen, u. Senipolatinsk. Vgl. Göbel, Reise in der Steppe der Kirgisen, Dorp. 1837, 2 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 537.
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