[45] Stipa L. (Pfriemengras), Gattung der Gramineen, ausdauernde Gräser mit meist ausgebreiteter Rispe, schmalen, oft begrannten Hüllspelzen, die länger sind als die meist mit einem spitzen, behaarten Callus versehenen Deckspelzen, und einblütigen, großen Grasährchen. Gegen 100 Arten in den Tropen und gemäßigten Zonen, meist in Steppen, Savannen und auf Felsen, oft mit starren, binsenähnlichen oder fadenförmigen Blättern. S. pennata L. (Federgras, Marienflachs, Steinflachs, Reihergras, s. Tafel »Gräser V«, Fig. 15), 3090 cm hoch, mit steifem, hartem Halm, borstenartigen Blättern, sparsam verästelter Rispe und 30 cm langen, geknieten, federigen Grannen, wächst auf dürrem Boden, ist eins der Hauptgräser der russischen Steppen und wird zu Winterbuketts benutzt; ebenso S. capillata L. (Federhaargras), mit sehr langen, geknieten, kahlen Grannen. Die Früchtspelzen bohren sich leicht durch die Haut der Schafe, dringen in die Eingeweide und verursachen den Tod. Ähnlich verhält sich S. spartea Trin (Porcupine grass) auf den nordamerikanischen Prärien. S. tenacissima L. (Macrochloa tenacissima Kunth, Esparto, Halfa, Alfa, s. Tafel »Steppenpflanzen«, Fig. 6), mit 90 cm langen, zylindrischen. halmähnlichen Blättern und zusammengezogener Rispe, wächst in Spanien und Nordafrika und findet als Esparto (s. d.) ausgedehnte Verwendung. Manche Arten, wie S. inebrians Hance in der Mongolei, S. viridula Trin. in Nordamerika, wirken auf das Vieh, besonders auf Pferde, narkotisch.