Tantălos

[313] Tantălos, im griech. Mythus König des phrygischen Sipylos, Sohn des Zeus und der Pluto, Vater des Pelops und der Niobe, Großvater des Atreus und Thyestes, durfte als Liebling der Götter an ihren Mahlen und Beratungen teilnehmen, bis sie ihn wegen eines Frevels in die Unterwelt verstießen, weil er ihnen, um ihre Allwissenheit zu prüfen, das Fleisch seines Sohnes vorgesetzt, oder weil er des Zeus geheime Ratschlüsse ausgeplaudert oder Nektar und Ambrosia entwendet und Freunden mitgeteilt hatte. In der Unterwelt büßt er nach Homer durch ungestillten Hunger und Durst: bis zum Kinn steht er in Wasser, die schönsten Früchte hängen ihm vor den Augen; will er aber essen oder trinken, so weichen [313] Früchte und Wasser zurück. Bei Pindar, andern Lyrikern und den Tragikern quält ihn ein über seinem Haupte hängender, stets den Sturz drohender Felsblock.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 313-314.
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