Trivúlzio

[732] Trivúlzio, berühmtes, aus Mailand stammendes Adelsgeschlecht, das seinen Stammbaum bis ins 12. Jahrh. zurückverfolgt. Bemerkenswert sind: Gian Giacomo T., Marchese von Vigevano, geb. 1436 in Mailand, nahm 1466 teil am Zuge nach Frankreich, unterdrückte 1477 einen Aufstand in Genua, trat 1486 in neapolitanische, 1495 in französische Dienste, eroberte 1499 das Herzogtum Mailand und wurde dafür Marschall von Frankreich, später Statthalter von Mailand. Er erwarb 1487 die Grafschaft Musocco. Verdächtigt, mit Venedig und der Schweiz Verbindungen unterhalten zu haben, fiel er bei dem König in Ungnade und versuchte 1518 vergeblich, sich zu rechtfertigen. Er starb 5. Dez. 1518 in Chartres. Vgl. Rosmini, Istoria della vita e della gesta di G. G. T. (Mail. 1815, 2 Bde.). Sein Bruder Renato (Ranieri) stand im Dienste Ludovico Moros und starb 1498. Dessen Neffe Teodoro, geb. 1456, trat in französische Dienste, ward später Obergeneral der venezianischen Armee, 1525 Gouverneur von Mailand, dann Marschall von Frankreich und Gouverneur von Genua, übergab dieses an Andrea Doria und starb 1531 als Gouverneur von Lyon. Das Geschlecht wurde 1622 in den Reichsfürstenstand erhoben, erlosch aber 1678. Darauf ward der Name T. und der Titel Fürst von Musocco 1679 auf Antonio Gaetano Teodoro Gallio übertragen, dessen Linie 1767 erlosch. 1885 erneuerte der König von Italien den Fürstentitel von Musocco zugunsten des Gian Giacomo T., geb. 8. Juni 1839, gest. 9. Juli 1902, dessen Sohn Luigi Alberigo, geb. 12. Febr. 1868 in Mailand, jetzt Chef des Hauses ist.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 732.
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