Tuttlingen

[842] Tuttlingen, Oberamtsstadt im württembergischen Schwarzwaldkreis, an der Donau, unweit der badischen Grenze, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Rottweil-Immendingen und Ulm-T., 645 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, ein Denkmal des hier gebornen Dichters Max Schneckenburger, eine Latein- und Realschule, eine höhere Handelsschule für Mädchen, eine Kinderrettungs- und Erziehungsanstalt, ein Amtsgericht, 2 Forstämter, Reichsbanknebenstelle, Schuhfabrikation, Fabriken für chirurgische Instrumente, Messer, Leder, Trikot- und Wollwaren,[842] Bierbrauerei, berühmte Nelkenzüchterei, einen Wollmarkt, Getreidehandel und (1905) 14,627 Einw. (da »von 3777 Katholiken und 16 Juden).

Wappen von Tuttlingen.
Wappen von Tuttlingen.

In der Nähe das königliche Eisenhammerwerk Ludwigsthal. Über der Stadt liegen die Ruinen des Schlosses Honberg, das im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. Südöstlich davon, meist auf badischem Gebiete, die Tuttlinger Höhe (864 m) mit Aussicht nach den Alpen. – T., aus einer römischen Ansiedelung hervorgegangen, gehörte im Mittelalter zur Grafschaft Baar (s. d.) und kam 1404 an Württemberg. Hier siegten 24. Nov. 1643 die Österreicher und Bayern unter Johann v. Werth, Hatzfeld und Mercy über die Franzosen unter dem Grafen Rantzau.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 842-843.
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