Urānpecherz

[954] Urānpecherz (Pechblende, Nasturan), Mineral, meist derb und eingesprengt, auch nierenförmig, von stängeliger und krummschaliger Struktur, selten in regulären Kristallen, pechschwarz, undurchsichtig, selten rötlichgelb durchscheinend, fettglänzend, Härte 5–6, spez. Gew. 8–9. Es besteht aus 80–85 Proz. Uranoxyden, 3–10 Proz. Bleioxyd, daneben meist noch Thorium, Cer, Yttrium, Eisen, Kalk, Kieselsäure, Wasser und besonders Radium. Pittinerz (meist tief zeisiggrün) und Gummierz (rötlichbraun) sind nicht kristallisierte Zersetzungsprodukte des Uranpecherzes von der Härte 2,5–4. Cleveït ist ein durch Wasseraufnahme verändertes U., kommt fast nur in Kristallen von Härte 5,5, spez. Gew. 7,5 im Granit bei Arendal vor und enthält neben Uranoxyd und Bleioxyd noch Yttererde, Erbium- und Ceroxyd, Eisenoxyd, Thoroxyd und Helium. U. findet sich, häufig begleitet von andern aus ihm hervorgegangenen Uranverbindungen, zu Joachimsthal, Johanngeorgenstadt, Annaberg, Marienberg im Erzgebirge, ferner zu Přibram in Böhmen, bei Anneröd und Arendal in Norwegen, in Schweden, in Branchville (Connecticut), Mitchell County in Nordcarolina etc. Das U. ist das Material zur Herstellung von Uran- und Radiumpräparaten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 954.
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