[1002] Valsalvascher Versuch, von dem ital. Anatomen Antonio Valsalva (geb. 15. Febr. 1666 zu Imola in der Romagna, gest. 1. Febr. 1723 als Professor in Bologna; schrieb »De aure humana tractatus«, Bologna 1704) gemachte Beobachtung, daß, wenn man bei geschlossener Mund- und Nasenöffnung eine kräftige Ausatmung zu machen versucht, unter normalen Verhältnissen Luft durch die Eustachische Röhre in die Paukenhöhle (Mittelohr) eindringt. Man benutzt diesen Versuch, um die Durchgängigkeit der Eustachischen Röhre festzustellen, ferner um durch Einblasen von Luft in diese Röhre mannigfache katarrhalische, mit Schwerhörigkeit verbundene Affektionen zu bekämpfen, und auch um die Unversehrtheit des Trommelfelles festzustellen, da, wenn letzteres durchbohrt ist, die in die Paukenhöhle gepreßte Luft beim Valsalvaschen Versuch mit zischendem Geräusch aus dem Ohr entweicht.