Vigo

[160] Vigo, 1) Bezirkshauptstadt in der span. Provinz Pontevedra, amphitheatralisch am Südufer der 30 km weit landeinwärts sich erstreckenden Ria de V. des Atlantischen Ozeans, die eine vortreffliche Reede bildet, an der Zweiglinie Redondela-V. der Eisenbahn Monforte-Pontevedra gelegen, ist Festung, Hauptort eines Seebezirks und Sitz eines deutschen und andrer auswärtiger Konsulate, hat ein hochgelegenes Kastell (Castillo del Castro), zwei kleinere Kastelle, Mauern mit 6 Toren, eine Kirche im griechischen Stil, Santa Maria (Anfang 19. Jahrh.), Denkmäler des Admirals Mendez Nuñez und des Ministers Elduayen, ein Instituto, ein Theater, einen Zirkus für Stiergefechte, ein Seelazarett, einen Hafen, lebhaften Handel, bedeutenden Sardinen- und Thunfischfang, Bereitung von Fischkonserven und (1900) 23,259 Einw. Den Verkehr mit dem Ausland besorgten 1904: 289 ein- und 302 auslaufende Schiffe mit 390,383, bez. 616,976 Ton., den Küstenhandel 1903: 695 ein- und 947 auslaufen de Schiffe mit 399,415, bez. 342,852 T. Der Wert der Einfuhr vom Ausland betrug 1904: 8 Mill. Pesetas, der der Ausfuhr (Konserven, Sardinen, Wein, Eier etc.) 10,5 Mill. Pesetas. V. ist Station der nach Lissabon verkehrenden englischen und französischen Dampfer sowie Station des deutschen, von Emden ausgehenden überseeischen Kabels. Am Nordufer der Ria de V. liegt das Dorf Cangas, vor der Ria die Inseln Cies oder von Bayona. – Hier wurde 23. Okt. 1702 die mit einer französischen Eskadre vereinigte spanische Silberflotte durch die Engländer und Holländer unter Admiral Rook vernichtet. – 2) (V. di Fassa) s. Fassatal.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 160.
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