Vindelicĭen

[175] Vindelicĭen, die Hochebene zwischen Donau und Alpen, Inn und Bodensee, die von den vier keltischen Stämmen der Licates, Catenates, Consuanetes und Rucinates bewohnt wurde, die den gemeinsamen Namen Vindelici führten. Das Land wurde 15 v. Chr. von Tiberius unterjocht, zu dem gleichzeitig unterworfenen Rätien geschlagen und erst unter Diokletian als Raetia secunda wieder davon getrennt. Der Hauptort war Augusta Vindelicorum (Augsburg), das frühzeitig emporblühte; eine Reihe befestigter Orte schützte die Donau von der Quelle bis Regina Castra (Regensburg); weiter östlich lagen noch die befestigten Orte Sorviodurum (Straubing) und Castra Batava (Passau) mit der keltischen Vorstadt Bojodurum (Innstadt). Nach dem Sturze der römischen Herrschaft nahmen germanische Baiwaren das Land östlich, Alemannen das Land westlich vom Lech in Besitz und verdrängten die vorgefundenen Kelten. S. Karte »Germanien etc.«

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 175.
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