Waldweide

[337] Waldweide, forstliche Nebennutzung, betrifft die Futtererzeugnisse des Waldes, die vom Vieh abgeweidet[337] werden. Es gehören dahin der Bodenüberzug von Gräsern, Kräutern, Schwämmen (Bodenweide), Baumteile, namentlich Knospen, Blätter, Zweige, Rinden (Holzweide), Wurzeln, und Insekten, die sich in der Erde befinden (Erdweide). Baumfrüchte sind Gegenstand der Mastnutzung. Weidevieharten sind: Rindvieh, Schafe, Ziegen, Pferde, Schweine, Gänse. Die Weidezeit im Jahre, während der das Vieh auf die Weide getrieben wird, dauert im Gebirge mitunter nur 3–4 Monate, in der Ebene von Deutschland bis zu 7 und mehr Monaten. Ein von der W. ausgeschlossener Holzbestand heißt Schonung (s. d.). Die W. hat durch Einführung des landwirtschaftlichen Futterbaues und der Stallfütterung an Bedeutung erheblich verloren.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 337-338.
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