Zelter [2]

[881] Zelter, Karl Friedrich, Komponist, geb. 11. Dez. 1758 in Berlin, gest. daselbst 15. Mai 1832, besuchte das Joachimsthalsche Gymnasium in Berlin, erlernte aber gleich seinem Vater das Maurerhandwerk und[881] wurde 1783 Maurermeister. Er blieb diesem Berufe treu, entwickelte sich aber daneben zu einem vortrefflichen Musiker unter Leitung von Fasch, wurde dessen Assistent und 1800 sein Nachfolger als Dirigent der Berliner Singakademie. Durch Begründung der ersten »Liedertafel« (1809) wurde er der Schöpfer eines ganz neuen Faktors im Musikleben. Seit 1796 (nachdem Reichardt in Ungnade gefallen) trat Z. in freundschaftliche Beziehungen zu Goethe und hat dessen sämtliche Lieder, Balladen, Singspiele etc. komponiert (1812 erschienen 4 Teile im Druck). Zu seinen Schülern gehört unter andern Felix Mendelssohn. Z. schrieb eine pietätvolle Biographie seines Lehrers Fasch (Berl. 1801). Der »Briefwechsel zwischen Goethe und Z. in den Jahren 1796–1832« wurde nach seinem Tode von Riemer herausgegeben (Berl. 1833–34, 6 Bde.; auch in Reclams Universal-Bibliothek, hrsg. von L. Geiger, 1904, 3 Bde.). Vgl. Rintel, Karl Friedrich Z. (Berl. 1861).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 881-882.
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