Zurbarān

[1020] Zurbarān, Francisco de, span. Maler, getauft 7. Nov. 1598 zu Fuente de Cantos in Estremadura, gest. 1662 in Madrid, kam nach Sevilla in die Schule des Juan de las Roelas, studierte eifrig nach der Natur und bildete sich danach einen eignen kräftig-naturalistischen Stil, der sich auf starke Helldunkelwirkungen stützte, worin er mit Caravaggio und Ribera verwandt ist. 1625 begann er die großen Bilder für den Konvent de la Merced in Sevilla mit Szenen aus dem Leben des heil. Petrus Nolascus (zwei jetzt im Prado), und bald darauf entstand eins seiner Hauptwerke, der [1020] Triumph des heil. Thomas von Aquino (jetzt im Museum zu Sevilla). Später arbeitete er in Guadalupe, wo acht große Bilder aus dem Leben des heil. Hieronymus für das dortige Kloster entstanden. Nach Sevilla zurückgekehrt, malte er mehrere große Gemälde für die Kartause von Santa Maria de las Cuevas (jetzt im Museum). Philipp IV. ernannte ihn zum Hofmaler. Den Altar für die Kartause in Jerez (jetzt im Museum zu Cadiz) malte er schon als solcher (1633). 1650 wurde er nach Madrid berufen. Hier entstanden die Taten des Herkules (Museum des Prado). Außerhalb Spaniens finden sich Bilder von ihm in Paris (die heil. Apollonia), Berlin (der heil. Bonaventura und Thomas von Aquino), Dresden (des heil. Bonaventura Papstwahl), London (ein knieender Franziskanermönch mit einem Schädel in der Hand). Z. ist einer der größten spanischen Maler, der das spezifisch fanatisch- und asketisch-religiöse Element der Natur versinnlicht; am großartigsten sind seine Mönchsbildnisse.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 1020-1021.
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