Zwiedineck von Südenhorst

[1044] Zwiedineck von Südenhorst, Hans, deutscher Geschichtschreiber, geb. 14. April 1845 in Frankfurt a. M., gest. 22. Nov. 1906 in Graz, Sohn eines österreichischen Obersten der Artillerie, studierte in Graz Geschichte, habilitierte sich 1875 an der Universität daselbst, wurde 1880 Direktor der steiermärkischen Bibliothek am Joanneum und 1885 Universitätsprofessor. Er schrieb unter anderm: »Fürst Christian der Andere von Anhalt und seine Beziehungen zu Innerösterreich« (Graz 1874); »Dorfleben im 18. Jahrhundert« (Wien 1877); »Hans Ulrich, Fürst von Eggenberg« (das. 1880); »Die Politik der Republik Venedig während des Dreißigjährigen Krieges« (Stuttg. 1882–85, 2 Bde.); »Kriegsbilder aus der Zeit der Landsknechte« (das. 1883); »Die öffentliche Meinung in Deutschland im Zeitalter Ludwigs XIV.« (das. 1888); »Erzherzog Johann von Österreich im Feldzuge von 1809« (Graz 1892); »Geschichte und Geschichten neuerer Zeit« (Bamb. 1894); »Deutsche Geschichte im Zeitraum der Gründung des preußischen Königtums« (Stuttg. 1890–94, 2 Bde.) und »Deutsche Geschichte von der Auflösung des alten bis zur Gründung des neuen Reiches« (das. 1895–1905, 3 Bde.), letztere beiden Werke in der von ihm seit 1887 herausgegebenen »Bibliothek deutscher Geschichte«, und die Monographien: »Venedig als Weltmacht und Weltstadt« (Bielef. 1899, 2. Aufl. 1906) und »Maria Theresia« (das. 1905). Auch vollendete er Adam Wolfs »Österreich unter Maria Theresia, Josef II. und Leopold II.« (in Onckens Geschichtswerk, Berl. 1882–84) und gab die »Zeitschrift für allgemeine Geschichte« (Stuttg. 1884–88) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 1044.
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