6. Gattung: [206] Euplectus Leach.

Körper schmal, langgestreckt, flach. K. mit längeren Schläfen, Hsch. mit 3 durch eine Querfurche verbundenen Grübchen u. in der Mitte der Scheibe mit einem dorsalen Längsgrübchen. Die ersten 3 Hlb.-Tergite von gleicher Länge, das 4. am längsten.


Die zahlreichen Arten leben unter faulenden Pflanzenstoffen, unter Brettern bei Mistbeeten, unter feuchtem, abgefallenem Waldlaube, unter Baumrinden und im Mulme alter Bäume, unter Ameisen (Lasius-Arten).


1'' Die 2 ersten freiliegenden Hlb.-Tergite ohne Basalstrichelchen. Die Längsfurche auf den umgeschlagenen S. der Fld. ist vom SR. entfernt u. befindet sich dicht unter dem oberen SR., diesen gleichsam randend. Basis der Fld. nur mit je einem Punktgrübchen in der Basis des Naht- u. Rückenstreifens. Hsch. in der Mitte des AussenR. leicht gebuckelt:


Untergattung: Plectophloeus Reitt.


2'' K. glatt, auf dem Scheitel ohne Grübchen. K., Hsch. u. Fld. von gleicher Breite.

3'' Schläfen des K. lang, hinten breit backenartig abgerundet; Augen sehr klein, nicht vorragend. Körper rotgelb, glänzend, grösser als die nachfolgenden. 2 mm. – (E. Jureceki Rambousek). – Hessen, Kassel, Sachsen, Hildesheim, Hamburg, Preussen, Schlesien, Böhmen, sehr selten

Erichsoni Aubé.

3' Schläfen des K. etwas kürzer, mehr parallel, die HWinkel rundlich abgestumpft, Augen klein, aus der Wölbung der S. etwas vorragend. K. mit 2 grossen, parallelen Längsfurchen, welche vorne nicht deutlich miteinander verbunden sind. Gelbrot, glänzend.

4'' K. wenig breiter als in der Mitte lang, die StFurchen vorne nicht verbreitert, von gleicher Tiefe, der eingeschlossene Wulst dazwischen vorne nicht verengt, Dorsalstreif 1/3 der FldLänge erreichend. 1,5–1,7 mm. – Im gebirgigen Teile von Bayern, Böhmen, Mähren u. Schlesien, unter feuchten, tiefen Buchenlaublagen, selten

nubigena Reitt.

4' K. viel breiter als in der Mitte lang, die Stirnfurchen vorne verbreitert, der eingeschlossene Wulst nach vorne konisch verengt, der Dorsalstreif der Fld. sehr kurz, kaum 1/4 der Deckenlänge erreichend. 1,2–1,4 mm. – Nach Schilsky in Mecklenburg (Kalkhorst bei Strelitz)

nitidus Fairm.

2' K. meist wenigstens an den S. deutlich punktiert, die StFurchen sind vorne nach innen gebogen u. wenigstens beim Q miteinander verbunden; VR. der St. meistens stärker gerundet, beim S oft gehörnt. Scheitel meist mit seichtem Längsgrübchen.

5'' K. gross, von der Breite der Fld., FKeule sehr schmal, wenig deutlich abgesetzt, das Endgld. fast nur so breit als das vorhergehende. Fld. parallel.

6'' Scheitel des kaum punktierten K. ohne Spur eines Längsgrübchens1.

[206] 6' Scheitel mit feinem seichten Längsgrübchen. Rotgelb, glänzend.

7'' K. wenig breiter als lang, mit 2 parallelen, schwachen, vorne durch einen tiefen Quereindruck verbundenen Längsfurchen, welche zwischen den Augen in ein tiefes Grübchen einmünden. 1,3 mm. – Rheinprovinz.

rhenanus Reitt.

7' K. viel breiter als lang, mit einem tiefen, nach hinten bogenartig erweiterten Quereindruck am VR. u. 2 Grübchen zwischen den Augen. 1,3 mm. – Schlesische Beskiden, sehr selten

tenuicornis Reitt.

5' K. von der Breite des Hsch. u. nicht ganz so breit als die Fld. F. mit gut abgesetztem, keulenförmigem Endgld. Das letzte Hlb.-Tergit an der Spitze beim Q deutlich, beim S sehr schwach beulenförmig komprimiert. Gelbrot, ziemlich glänzend.

8'' K. ziemlich dicht punktiert, Scheitel mit deutlichem Längsgrübchen, Dorsalstreif der Fld. die Mitte derselben nicht erreichend. StFurchen beim Q vorne verbunden, der VR. wulstförmig, in der Mitte nicht unterbrochen; beim S ist der wulstige VR. der St. in der Mitte ausgeschnitten, in diesen Ausschnitt ragt eine horizontale Verlängerung der St. spiessartig vor u. der tiefer gelegene KSch. ist in eine hornartige Platte verlängert, welche die vordere StFläche noch etwas überragt. 1,5 mm. – (E. Tischeri Heer.) – T. 57, Fg. 1. – Bei uns ziemlich selten

Fischeri Aubé.

8' K. spärlich u. fein punktiert, glänzender, Scheitel nur mit schwachen Grübchen, der Dorsalstreif der Fld. die Mitte derselben erreichend. StFurchen beim S u. Q vorne verbunden, der Wulst in der Mitte des VR. beim S in ein kurzes aufgebogenes Eckchen erweitert. 1,3 mm. – Schlesische Beskiden, unter Baumrinden

carpathicus Reitt.

1' Wenigstens das 1. Hlb.-Tergit, gewöhnlich aber die 2 ersten, vorne mit 2 Basalstrichelchen, dazwischen ist die Basis meistens quervertieft.

9'' Nur das 1. Hlb.-Tergit an der Basis mit 2 sehr kurzen u. genäherten Basalstrichelchen, Epipleuralstreif der Fld. vom unteren SR. entfernt, dicht unterhalb der Schulterbeule befindlich u. gerade. Basis der Fld. mit 3 kleinen Punktgrübchen2:


Untergattung: Euplectellus nov.3


9' Die 2 ersten freiliegenden Hlb.-Tergite mit oft kurzen Basalstrichelchen, dazwischen die Basis oft schmal querfurchenartig niedergedrückt. Der Epipleuralstreif auf den umgeschlagenen S. der Fld. ist dem äussersten unteren DeckenR. stark genähert.

10'' Fld. nur an der Basis des Naht- u. Dorsalstreifs mit je einem Punktgrübchen, also mit 2 Grübchen. Die 3 Grübchen des Hsch. gross, nicht deutlich durch eine Querfurche verbunden:


Untergattung: Diplectellus nov.4


10' Fld. an der Basis des Naht- u. Rückenstreifens mit je 2 genäherten Punktgrübchen, das eine des Nahtstreifens steht meist frei zwischen diesem u. dem Rückenstreifen. Die 3 Grübchen des Hsch. durch eine deutli che Querfurche miteinander verbunden.


[207] Untergattung: Euplectus s. str.


11'' Die 2 ersten Hlb.-Tergite mit 2 längeren, mindestens die Mitte des Tergites erreichenden Basalstrichelchen.

12'' K. breiter als der Hsch., fast von der Breite der Fld. Rote Arten.

13'' Körper schmal, parallel, niedergedrückt, K. in der Mitte fast glatt, Scheitel hinten mit tiefer dreieckiger Ausrandung, Fld. fast parallel, ohne deutliche Schulterbeulen. 1,8 mm. – Mecklenburg

Aubeanus Reitt.

13' Körper breiter, deutlich gewölbt, Fld. an den S. schwach gerundet, hinter der Mitte am breitesten, mit deutlichen Schulterbeulen, K. am Scheitel nur undeutlich ausgerandet. Die 2 vorletzten FGld. quer, viel breiter als die vorhergehenden, das vorletzte so breit als das letzte.

14'' Grösser, Querfurche des K. am VR. in der Mitte seichter, nach aussen stärker verkürzt, VR.-Wulst in der Mitte unterbrochen oder seichter. Die Basalstrichelchen schliessen an der Basis nur 1/3 der Dorsalbreite (von SWulst zu Wulst) ein. Dorsalstreifen der Fld. die Mitte derselben erreichend. 2 mm. – (E. Kunzei Aub., Erichsoni Thoms.) – In Mittel- u. Ostdeutschland, unter feuchtem Buchenlaub

brunneus Grimm.

14' Die 2 vorletzten Gld. sehr wenig oder nicht grösser als die vorhergehenden, das vorletzte, quere viel schmäler als das letzte. K. kleiner.

15'' Querfurche des K., die Dorsalfurche des Hsch. u. die Basalstrichelchen des Hlb. ganz so wie bei der vorigen Art. K. gross, dicht punktiert, nur zwischen den KFurchen mehr weniger glatt, u. wenigstens beim Q sind Hsch. u. Fld. sehr fein punktuliert. 1,6–1,8 mm. – Nassau, Pommern, Schlesien, Böhmen, Mähren, in Wäldern unter nassem Laub, selten.

Duponti Aubé.

15' Querfurche am VR. des K. tiefer, vollständig, von gleicher Stärke, der Wulst am VR. in der Mitte nicht tiefer liegend oder unterbrochen, Dorsalstreif der Fld. die Mitte nicht ganz erreichend; die Basalstrichelchen der ersten 2 Hlb.-Tergite schliessen an der Basis viel mehr als 1/3 der Dorsalbreite (von Wulst zu Wulst gedacht) ein. 1,5 mm. – Preussen, Schlesien, Mähren, besonders in den Beskiden. Selten.

bescidicus Reitt.

12' K. nur so breit als der Hsch. u. wie dieser schmäler als die Fld. Schwarz oder dunkelbraun, Ts., F.u.B. rot. 1,8 mm. – (E. nigricans Chaud., Dennyi Waterh.) – Nassau, Sachsen, Ostdeutschland, unter nassem Laub u. unter Baumrinden; selten

piceus Motsch.

11' Die Dorsalstrichelchen der ersten 2 Hlb.-Tergite sehr kurz, die Hälfte der Segmentslänge lange nicht erreichend, dazwischen an der Basis stets fein u. schmal quervertieft.

16'' K. am HR. mit einem Scheitelgrübchen. Rostrot oder braunrot, manchmal dunkelbraun, F., Ts.u.B. rotgelb; Analtergit beim Q stumpf zugespitzt, beim S untergebogen, abgerundet. 1,5 mm. – (E. Reichen bachi, Kirbyi Denny, Richteri Reitt.) – T. 57, Fg. 2. – Unter feuchtem Laub, im faulenden Holz, bei Mistbeeten u. unter Ameisen in hohlen Eichen.

nanus Rchenb.

16' K. am HR. ohne längliches Scheitelgrübchen. (St. am VR. mit einer Querfurche, zwischen den Augen mit 2 Grübchen, diese mit der vorderen Querfurche durch eine seichte Längsfurche verbunden.)

17'' K. ziemlich von der Breite des Hsch. u. wie dieser etwas schmäler als die Fld., spärlich punktiert. Körper glänzender, gewölbter. HschScheibe glatt.

18'' Dunkel kastanienbraun, F., Ts.u.B. rot. Vorletztes Hlb.-Sternit beim S5 in der Mitte mit grosser, querer Grube. 1,4 mm. – T. 57, Fg. 3. – Unter faulenden Pflanzenstoffen, nicht häufig

sanguineus Denny.

[208] 18' Einfarbig rotgelb. Vorletztes Hlb.-Sternit beim S mit einer tiefen Grube, daneben jederseits eine starke, glänzende Beule. 1,2–1,3 mm. – T. 57, Fg. 4. – Unter faulenden Pflanzenstoffen

signatus Rchenb.

17' K. so breit als die Fld. u. fast immer breiter als der Hsch., oben dicht punktiert, auch der Hsch. deutlich punktiert.

19'' Fld. wenig länger als zusammen breit, an den S. schwach gerundet, einfarbig gelbrot, K. mit kleinen Grübchen zwischen den Augen, die Grübchen stehen einander fast doppelt näher als den Augen, Endglied der F. eiförmig, hinter der Mitte am breitesten. Körper flach gewölbt.

20'' K. samt den Augen fast doppelt so breit als die St. vom VR. zum ScheitelR. lang, dicht punktiert, wenig glänzend. Rostrot. Das vorletzte Hlb.-Sternit beim S mit grosser, tiefer, die ganze Länge desselben durchsetzender Grube. 1,4–1,5 mm. – Unter Buchenrinden u. faulendem Buchenholze, auch unter Buchenlaub, in höheren Gebirgslagen, nicht sehr selten.

punctatus Muls.

20' K. samt den Augen lange nicht doppelt so breit als in der Mitte lang.

21'' Grösser, flacher, K. gross, dicht u. stark punktiert, beim S etwas gerundet, Hsch. nur äusserst fein u. spärlich punktiert, das 4. Hlb.-Sternit beim S wie bei Karsteni, das 5. u. 6. der Breite nach tief quer niedergedrückt, ihre SpitzenR. erhaben vortretend, das Analsternit mit 2 an der Basis genäherten, nach hinten divergierenden Grübchen. 1,4 mm. – (E. intermedius Reitt., non Woll.) – In den mährisch-schlesischen Beskiden, sehr selten

falsus Bedel.

21' Kleiner, gewölbter, glänzender, Mitte der St. spärlich oder nicht punktiert. Das 4. Hlb.-Sternit beim S am HR. jederseits halbkreisförmig ausgerandet, nach aussen neben der Ausrandung mit kleinem Grübchen, das 5. in der Mitte des HR. stumpfwinkelig ausgeschnitten, die R. des Ausschnittes wulstig verdickt, so dass am HR. 2 stark konvergierende Fältchen hervortreten. 1–1,2 mm. – (E. cephalotes Motsch., ligneus Motsch., gracilis Chd., filum Reitt.) – T. 47, Fg. 5. – Unter faulenden Vegetabilien, unter Brettern bei Mistbeeten, unter Baumrinden. Die häufigste Art

Karsteni Reichb.

19' Fld. viel länger als zusammen breit, ganz parallel, am SpitzenR. angedunkelt. K. mit 2 grösseren StGrübchen zwischen den Augen, diese voneinander fast so weit wie von den Augen, Endgld. der kurzen F. grösser, verkehrt eiförmig, vor der Mitte am breitesten. Körper parallel, stark abgeflacht. Kleinste Art. 0,8–0,9 mm. – Unter Eichenrinden, bei uns sehr selten. Preussen, Schlesien

Spinolae Aubé.

Fußnoten

1 Hierher nachfolgende Arten: Euplectus metopiestus n. sp. Gelbrot, glänzend, gewölbt, F. kurz, K. von der Breite der Fld., glänzend, etwas breiter als lang, glatt, auch die S. kaum punktiert, mit 2 parallelen, tiefen, glänzenden, vorne im Bogen zusammengeflossenen Furchen, der VR. ebenfalls gebogen, gleichmässig wulstig aufgeworfen, die Furchen münden hinten, zwischen den Augen, wie gewöhnlich in 2 tiefe Grübchen, diese sind voneinander reichlich so weit entfernt, als von den Augen, Schläfen länger als die kleinen, etwas vorstehenden Augen; Hsch. herzförmig, fast so breit als der K., das Mittelgrübchen in der tiefen Querfurche nicht deutlich erkennbar; Fld. sehr wenig länger als zusammen breit, vorne zur Basis stark gerundet verengt, ohne deutliche Schultern, der Dorsalstreif kurz, die Schulterbeule kaum erhaben. 1,2 mm. – Lombardei: Bazazzo. Von Herrn Sekera unter gesendeten nubigena (1 Q).

Euplectus pharax n. sp., dem E. metopiestus täuschend ähnlich, aber die S. des K. mit einigen zerstreuten Pünktchen, die 2 StGruben zwischen den Augen sind voneinander kaum so weit entfernt als von den Augen, die Fld. sind fast parallel, normal, nicht wie dort vom obern Drittel nach vorne stark gerundet verengt, sondern an den Schultern etwas abgeschrägt. Schulterwinkel stumpf, Schulterbeule deutlich, Scheibe einzeln punktiert. 1,3–1,4 mm. – 1 Q aus Circassien, im westlichen Kaukasus.


2 Das äussere im Dorsalstreif, wie gewöhnlich, im Grunde mit 2 kurzen Doppelstreifen


3 Hierher Eupl. Hummleri Reitt. Wien. Ent. Ztg. 1906, 129 aus Calabrien.


4 Hierher Euplectus puncticeps Reitt. (Kaukasus), afer Reitt. aus Spanien u. Felschei Reitt. aus Sardinien.


5 Beim S ist die Spitze des Hlb. nach unten zurückgebogen, beim Q gleichmässig vorgestreckt.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1909, S. 209.
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